Mein Rückblick auf das Gedenkjahr zum Beginn des Ersten Weltkriegs.
Teil 1: Erich Maria Remarque
Bei winterlichen Temperaturen starten wir von Köln Hbf in Richtung Erich-Maria-Remarque-Friendeszentrum. Wie alle ambitionierten Züge trägt unser HKX den Namenszusatz „Express“. Freundlich entschuldigt sich der Zugbegleiter über die Bordsprechanlage für 59 Minuten Verspätung und verspricht den durchgefrorenen Fahrgästen einen guten Kaffee. In dessen Genuß wir leider nicht mehr kommen, denn bis Osnabrück war der halbe Liter wohl noch nicht durchgelaufen. Trotz oder gerade wegen der gefühlt seit 1914 im Einsatz befindlichen Waggons des HKX: Echte Gemütlichkeit, nettes Publikum, keine falsche Freundlichkeit des Personals. Prädikat: Empfehlenswert.
Osnabrück hat einen beeindruckenden alten Friedhof. Und ist die Geburtsstadt von Erich Maria Remarque. Dessen Anti-Kriegsroman habe ich erstmals mit 15 Jahren gelesen. Das Buch hat dabei solche Spuren hinterlassen, dass später meine Wehrdienstverweigerung auf „Im Westen nichts Neues“ basierend umfangreich verschriftlicht habe. Ob das jemand gelesen hat? Ich selbst kann mich nicht erinnern, im Geschichtsunterricht überhaupt mal etwas außer „Thronfolger erschossen. Kaiser fängt Krieg an. Deutschland muss Reparationen zahlen.“ gelesen zu haben. Das sollte jetzt endlich anders werden.