Backup und Volsnap 36

Sonntag Morgen in Deutschland. Der Tag startet mit Sonne, Kaffee und guter Laune. Und einer Server-Mail: „Volsnap Event ID 36: „Die Schattenkopien von Volume I: wurden abgebrochen, weil der Schattenkopiespeicher nicht vergrößert werden kann.“schattenkopie01

Einer der Server konnte nicht gesichert werden. Zur schnellen Problemlösung bieten sich zwei Möglichkeiten an:

  1. Frag das Internet, was „Volsnap Error 36“ bedeuted
  2. Lies einfach mal, was da wirklich steht

Im ersten Fall besteht nämlich das Problem, dass Schattenkopien bei Windows für eine ganze Menge Sachen da sind. Ja, die haben irgendwas zu tun mit der Systemwiederherstellung bzw. dem Vorhalten verschiedener (gelöschter) Versionen einer Datei. Und bestimmt kann man auch da mit regedit tief in die Windows-Konfiguration eingreifen und um sich schießen.

Hier tritt der volsnap-Fehler jedoch in direktem zeitlichen Zusammenhang mit einer Sicherung auf. Seit ntbackup unter Windows 2003 arbeitet Microsoft bei der Sicherung mit Schattenkopien, um das Problem geöffneter Dateien zum Zeitpunkt des Backups zu umgehen. Offene Dateien können nämlich kein konsistentes Abbild des Systems zum Zeitpunkt x geben. Deshalb sieht sich VSS die open files an und versucht einen Zeitpunkt zu finden, an dem keine Schreibtransaktion stattfindet. (Einschub: Bei Datenbankfiles eher sinnlos, weshalb hier immer separate Sicherungen erstellt werden müssen.) Anschließend kopiert VSS die Datei(en) in ihrem aktuellen Zustand aus dem produktiven System in einen separaten Bereich, wo sie für die Dauer der Sicherung als schreibgeschützte Duplikate verbleiben.
Und genau dieser Bereich ist der sog. Schattenkopiespeicher. Aber wo genau ist der?
Standardmäßig legt Windows diesen Speicherbereich jeweils auf demselben Volume  (aka Partition, NTFS-formatiert, das Ding mit dem Laufwerksbuchstaben) an und knappst sich 10 % Kapazität des Volumes dafür ab. Das ist normalerweise sinnvoll, kann aber zu Problemen führen, wenn – gerade auf File- und Datenbankservern – viel los und der verfügbare Speicherplatz zur Neige gegangen ist.

Und was tut man dann? Laut Microsoft:
„If the source disk has more than 10 percent available space, change the maximum size limit of the shadow copy to a larger value. We recommend that you set the maximum size limit to a value that equals 10% of the volume size. Or, you can store the shadow copy data on another disk.“

Verlegen wir somit einfach den Schattenkopie-Speicherplatz des genannten Volumes. Entweder mit „vssadmin add shadowstorage …“ oder seit Windows 2008+ auch grafisch.

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